Sprechende Medizin

Wer zuhört, erfährt mehr

zuhören - verstehen - entschlüsseln ...

Wenn die Sprech-Stunde 60 Minuten hat ...

Sprechende Medizin ist mehr, verlangt nicht nur Zeit, Interesse, Zuhören, Begreifen und Zuwendung vom Arzt, sondern auch Kommunikationsausbildung und patientenzentrierte Supervision, um den 'roten Faden' in der Kranken- und Lebensgeschichte des Patienten zu erkennen. Während schon im antiken Griechenland der Antiphon von Athen mit Sokrates die Idee teilte, dass Seele und Worte 'kränken' wie 'heilen' können, sucht die heutige Schulmedizin die Ursachen körperlicher Erkrankungen außen oder in vermeintlich autonomen Genprogrammen.
Und wer chronisch krank ist, sucht nach dem 'warum'. Warum bin ausgerechnet ich krank geworden? Warum jetzt?Habe ich etwas falsch gemacht? Hatte ich nur zu viel Stress? Habe ich mich falsch ernährt? Habe ich mich zu wenig bewegt? Wurde ich infiziert oder vergiftet? Ist mit meinen Genen etwas nicht in Ordnung? Habe ich micht versündigt? Werde ich wieder gesund werden können? Wer kann mir helfen? Wem kann ich trauen?
Und wenn Allergiker dann nachfragen, wer ihre Allergie verursacht hat, dann werden sie erfahren, dass es die Allergene waren, und wenn sie wissen wollen, wer ihre Infektion ausgelöst hat, dann werden sie erfahren, dass es

Gehöre ich schon dazu?

Chronische Erkrankungen sind komplexe Vorgänge, wo es weder eine Ursache noch eine Patentlösung gibt, sondern einen jeweils individuellen Belastungscocktail mit biographisch längerem Vorlauf, der nach individuellen Diagnostik- und Therapiewegen verlangt. Die ureigensten Krankheitsmuster zu erkennen und zu bearbeiten, ist das ganzheitsmedizinische Ziel.

Individuelle Krankengeschichte entschlüsseln

Chronisch Erkrankte und deren

individuelle Krankengeschichte zu verstehen, braucht Zeit, Kompetenz, Erfahrung und Einfühlungsvermögen. Eine 5-Minuten-Medizin vermag da langfistig wenig auszurichten.

Jede Erkrankung hat eine Geschichte die so genannte Krankengeschichte. Das Erheben dieser Krankengeschichte wird in der Medizin als ‚Anamnese’ bezeichnet. Dieser Begriff reicht wieder zu Sokrates zurück, wo die Wiedererinnerung, griechisch Anamnesis’, schon benutzt wurde, verschütt gegangene Zusammenhänge wieder ins Gedächnis zu rufen. Wenn der Arzt die organsystemischen und psychosozialen Zusammenhänge der Krankheitsentstehung erkennen möchte, braucht er eine ausführliche Darstellung dieser Krankengeschichte durch den Patienten und einen geschulten Blick für die sich darstellenden Krankheitszeichen. Das braucht Zeit und ist im 5-Minuten-Takt kaum zu leisten. Eine gute patientenzentrierte Anamnese ist die ‚halbe Miete’ um Krankheitsauslöser und die sie begleitenden Muster zu erkennen.

Die 3-Stufen-Anamnese
Wer von ihnen eine ganzheitliche Anamnese erfahren möchte, muss wissen, das diese im Idealfall auf drei Stufen basiert
Stufe 1: Die Vor-Ort-Anamnese. Die Erörterung der Krankengeschichte nach den klinischen Zeichen der schulmedizinischen Organerkrankungen. die die Frage zu klären sucht, welche Organe bzw. Gewebe erkrankt sind, seit wann und welche Art von Erkrankung sich dahinter verbirgt
Stufe 2: Die Zusammenhangs-Anamnese. Das Zuordnen des Beschwerdebildes in den vernetzten Organsystemen der 5-Elemente innerhalb der westlichen Akupunkturphysiologie. Dieses seit Jahrzehnten erprobte Medizinmodell hilft, die Regulationsstörungen chronischer Erkrankungen im Körpernetzwerk zu orten.