von
Wilfried Vogelbusch Psychologen
Matthias Witt 1...

"Angst ist, wie Sie wissen,
die Folge eines verdrängten Wunsches"
Georg Groddeck, 1923

Angst ist eines der wichtigen Gefühle im menschlichen psychischen Repertoire.
Ihre Anzeichen sind:
- beschleunigter Herzschlag
- erhöhte Schweißsekretion
- Mundtrockenheit
- Schwindel, 'Wattegefühl im Kopf'
- unregelmäßiger, stockender Atem bis zum Luftanhalten
- Erstarren, Muskelverkrampfungen
- mentale Vorwegannahmen von Gefahren, Katastrophen

die passieren könnten.

In erträglichen und nutzbaren Maßen ist Angst ein durchaus gesundes Moment und dient der Einschätzung von Situationen in Bezug auf die persönlichen Bedürfnisse nach Überleben, Liebe, Anerkennung und Beziehung. Angst steht insofern auch im Dienste des Gewissens, welches ein wichtiges Moment der Verhaltensregulation und –korrektur ist.
Wenn Ohnmachtsgefühle, Hilflosigkeit, Verlassenheitsgefühle oder Angst vor Leere hinzukommen oder wenn die Angst abgelehnt wird, kann sie sich zur Panik ausweiten.
Bei wiederholter Panik entsteht meist eine “Angst vor der Angst”, die bereits bei Angstanflügen in der Lage ist, Panik auszulösen.
Die Ursachen von Angst und von den der Angst vorausgehenden Symptomen liegen in der Kindheit begründet. Fast immer ist eine nicht vorhandene oder gestörte Vaterbeziehung im Spiel, dergestalt, daß entweder kein Vater vorhanden war, oder der Vater abgelehnt wurde und man im Bannkreis der Mutter gefangen ist, oder man noch im Bannkreis des Vaters steht.

Ein Abhängigkeitssyndrom wie z.B. eine symbiotische Beziehung kann ebenfalls wie ein Suchtmittel wirken. Während der akuten Suchtphase kann die Angst durch die Wirkung des Suchtmittels oft ignoriert werden. Bei Entzug des Suchtmittels bzw. der symbiotischen Beziehung wird die Angst dann erst spürbar. Das kann auch passieren, wenn die Honey-Moon-Phase einer Beziehung sich zu einer alltäglichen Beziehung umwandelt.
“Angstpatienten” versuchen ihr Problem oft dadurch zu bewältigen, daß sie Angstsituationen meiden. Dadurch wird ihr Problem noch verstärkt. Am Schluß können sie sich nirgendwo mehr aufhalten und würden sich am liebsten in ihrem eigenen Körper verkriechen. Dennoch bleiben die enormen Ansprüche an die eigene Leistungsfähigkeit erhalten. Dadurch werden bestehende Schuldgefühle noch verstärkt. Auf die Mitmenschen werden die Ansprüche projiziert, was man alles haben oder leisten könnte. Mitmenschen werden insofern unrealistisch im Sinne des eigenen Habenwollens idealisiert.


Die Psychotherapie gegen Angst hat, wenn sie richtig durchgeführt wird, eine gute Prognose, auch dann, wenn sie oft von nicht geringer Dauer ist. Auf der einen Seite der Therapie steht die Lösung der Konflikte und beziehungsmäßigen Verstrickungen, auf der andern Seite die Konfrontation mit angstauslösenden Reizen. Hierzu ist manchmal die Kombination zweier Therapiemethoden notwendig, z. B. tiefenpsychologisch fundierte oder systemische Therapie für die Konflikte einerseits und Verhaltenstherapie oder NLP oder Hypnotherapie zur Konfrontation mit den Angstreizen andererseits. Eine vertrauensvolle Beziehung zu einem kompetenten Therapeuten ist oft die Basis für die Möglichkeit zur Lösung der weitergehenden Probleme.