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... und zitierte eine Analyse, die im Fachorgan ‚Plos Medicine’ erschienen war. Gegenstand des Artikels: eine Untersuchung von 192 Studien zum Wirksamkeitsvergleich teurer, fettsenkender Arzneimittel. Fazit den DER TAGESSPIEGEL mit dem DEUTSCHEN ÄRZTEBLATT** teilt: Wer die wissenschaftliche Medikamentenstudie bezahlt, schließt mit besseren Ergebnissen ab. Und was schließen wir daraus: die Liebe zum Wissen und das Streben nach Erkenntnis bleibt in der reinen Form den Philosophen vorbehalten. Wer künftig Arzt oder Apotheker nach der Wirksamkeit und Nebenwirksamkeit seines Medikamentes befragt, sollte nicht vergessen nachzuhaken, woher Arzt und Apotheker ihr Wissen beziehen. Auch Ärzte und Apotheker menscheln da nur allzu sehr und glauben gerne das, was sie auf Kongressen zu hören und in Fachzeitschriften zu lesen bekommen. Und nun raten sie mal, wer diese sponsert? Philosophen wie Thomas Hobbes * 1588 † 1679 warnten schon früh vor wissenschaftlicher Leichtgläubigkeit, die manchen Denkasketen und Mainstream-Plauderer beim Konsumieren Medien und Konzern gesteuerter Studien- und Ratgeberangebote gar zu leicht befällt: „Man muss aber bedenken, dass nicht alle die Wissenschaft besitzen, die sie zu besitzen behaupten. Wer die Ursachen der Dinge zu ergründen glaubt, indem er nur den Schriften anderer folgt und fremde Meinungen, ohne selbst etwas zu entdecken, abschreibt, taugt gar nichts. Denn etwas Gesagtes zu wiederholen, hat nichts Gutes an sich, sondern im Gegenteil oft das Schlechte, dass es der Wahrheit den Weg verbaut, indem es die Irrtümer der Früheren bekräftigt.“ ***
* Ludwig Feuerbach, (2, 65f) Geschichte der neuern Philosophie ** http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/artikel.asp?id=57616 *** Thomas Hobbes (1, 28), Grundzüge der Philosophie: Zweiter Teil, Lehre vom Menschen)
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